Jahresbibelschule auf Reisen

Von Porto Velho nach Lábrea mit dem Auto, dann zwei Tage mit der Fähre den Rio Purus hinunter und schlussendlich noch etliche Stunden Kanufahrt in den Urwald hinein. Mit einer kleinen Gruppe Bibelschüler sind wir zu einer Praktikumsreise gestartet. Als wir in der Paumari-Siedlung Capaná ankommen, gibt es ein herzliches Wiedersehen mit alten Freunden. Die Männer gehen sofort für das Abendbrot fischen und wir Frauen sitzen zusammen, waschen Wäsche im Fluss und tauschen uns nebenher aus. Eyla und Calebe, zwei Paumari-Indianer, die lange Zeit an der Bibelschule in Porto Velho mitgearbeitet haben, haben hier in Capaná und Umgebung eine christliche Jugendarbeit gestartet. Mit ganzer Hingabe kümmern sie sich um die Jugendlichen, bringen ihnen Gottes Wort nahe, studieren Theaterstücke ein und unternehmen gemeinsame Aktivitäten mit der Jugendgruppe einer Baptistengemeinde in der nächsten Urwaldstadt. Immer wieder erleben sie Rückschläge, es gibt so viele Versuchungen für die jungen Leute. Aber Eyla und Calebe bleiben dran und investieren viel. Viele Eltern der Jugendlichen registrieren bereits positive Veränderungen an ihren Kindern und freuen sich über diesen Dienst.

Nach zwei Tagen fahren wir mit vollbeladenem Kanu weiter, biegen in den Rio Tapauá ein und folgen ihm mehrere Stunden stromaufwärts. Unser Ziel sind verschiedene, verstreut liegende Siedlungen der Paumari, die wir besuchen wollen. Im Gepäck haben wir außer unseren Hängematten und etwas Lebensmitteln auch den Jesus-Film und ein kleines Programm, mit dem wir die Menschen ermutigen wollen, auch in Krisenzeiten an Jesus festzuhalten. Die meisten Leute, denen wir begegnen, kennen wir bereits und alle freuen sich über das Wiedersehen. Das Leben so weit weg von der nächsten Stadt ist hart, aber wir haben viele gute Gespräche über den Glauben, über das Leben. So besuchen wir etliche Siedlungen und nach gut zwei Wochen müssen wir die Rückreise antreten, um rechtzeitig unsere Fähre zurück nach Lábrea zu erreichen. Der Abschied fällt allen sehr schwer, wissen wir doch nicht, wann ein nächstes Wiedersehen möglich sein wird.

MB