feiern ǀ treffen ǀ glauben

Lamawanderung, Baseballtraining, basteln, spielen oder Farb- und Stilberatung – bunt und vielfältig waren die Einsatztage in Nürtingen-Enzenhardt gefüllt. Aber: Was hat das mit dem Gott der Bibel zu tun? Was ist daran Evangelisation?

Wie alles anfing

Seit einigen Jahren findet in Enzenhardt auf dem Spielplatz zweimal jährlich ein buntes Mitmach-Programm für Kinder statt – wir singen, spielen, hören eine biblische Geschichte, genießen einen kleinen Imbiss und vor allem die Zeit miteinander. Jedes Mal werden wir sehnsüchtig erwartet und am Ende der Woche fällt es manchem Kind schwer, uns ziehen zu lassen.
Daran nehmen mittlerweile jedoch nicht nur Kinder, sondern auch immer mehr Eltern teil. Sie sitzen hinter den Kindern und hören ebenfalls zu. Ehemalige Spielplatzkinder schlendern „zufällig“ vorbei und freuen sich, wenn wir ihre Namen kennen und Zeit für sie haben.

Davon ausgehend fragte Albrecht Rothfuß (Apis), der die Einsätze verantwortet, letztes Jahr bei der DIPM an: „Können wir den Spielplatzeinsatz so ausweiten, dass auch Eltern und ehemalige Spielplatzkinder ein für sie passendes Programm erleben und Gott begegnen?“

Können wir ausweiten?

In einem längeren Prüfungs- und Planungsprozess entwickelten wir schließlich einen 5-wöchigen evangelistischen Einsatz mit buntem Programm für Menschen jeden Alters. Die Angebote sollten einen Rahmen schaffen, in dem Menschen sich begegnen und Gott sie erreicht: „Treffpunkt Enzenhardt – feiern ǀ treffen ǀ glauben“ Das konnte dann eben bei einer Lamawanderung mit der „Lamapfarrerin“ sein, beim Baseballtraining mit Impuls, im Erleben bei der Farb- und Stilberatung: „Ich bin Gott wertvoll und wichtig!“ oder bei einem der vielfältigen weiteren Angebote. Von 31. Mai bis 2. Juli fand der „Treffpunkt Enzenhardt“ statt.

Ungeteilte Zeit

So erlebte es z.B. Josua Fiedler (Jugendevangelist): Er hatte im Enzenhardt noch eine halbe Stunde Zeit, bevor er sich zu einem anderen Termin verabschieden musste, als zwei fußballbegeisterte Jungs auf den Platz kamen. Er bot ihnen an, Flanken zu schießen, so dass sie Kopfball üben konnten.
Als er sich nach der halben Stunde verabschiedete, dankten ihm die beiden Jungs so überschwänglich, dass er ins Grübeln kam: „So viel Dankbarkeit? Ich habe doch einfach nur Flanken geschossen … Wann haben diese beiden wohl zuletzt erlebt, dass sich jemand so ungeteilt für sie Zeit nimmt?“

Zum Abschluss dieser besonderen Zeit zur Begegnung fand in der letzten Woche ganz „klassisch“ wieder ein Spielplatzeinsatz statt, unser Thema war der Josua der Bibel. Nach der Geschichte jedoch überraschten uns die Kinder mit einer beinahe „heiligen“ Atmosphäre: Eigentlich wollten wir zum Abschluss der biblischen Geschichte beten und zum Imbiss übergehen, doch ein Kind nach dem anderen meldete sich und hatte eine Frage: „Ist Gott wirklich unsichtbar?“ „Wie sieht Gott eigentlich aus?“ „Hat Gott einen Anzug an?“ „Aber im Himmel, da kann man Gott sehen, oder?“ „Du hast gesagt: Gott hilft uns. Funktioniert das auch beim Test in der Schule?“ Trotz Hitze und Ablenkung waren die Kids voll dabei – gespannt hörten sie auf die Antworten ihrer eigenen Fragen und die der anderen Kinder.

Natürlich haben wir in den Einsatzwochen auch die ein oder andere Enttäuschung erlebt, doch die Momente zum Staunen und zur Dankbarkeit überwiegen weit! Kinder, Jugendliche und manche Eltern haben von Jesus gehört und eine gute Zeit miteinander erlebt, Vertrauen ist gewachsen.

Und jetzt?

Dabei wollen wir nicht stehen bleiben, sondern weiter in die Menschen in Enzenhardt investieren: Zweimal wöchentlich bietet Albrecht Rothfuß dort Jungschar an. Im September ist wieder ein „normaler“ Spielplatzeinsatz geplant und für Juni 2023 haben wir zwei Wochen reserviert, in denen wir wieder „Treffpunkt Enzenhardt“ gestalten wollen. Die konkreten Einzelheiten sind noch offen, doch eins steht fest: Wir freuen uns schon darauf! 😊

Rosmarie Nürnberger