Die Gemeinde lebt

„Es ist licht geworden. Die Stimmung in der Siedlung ist offen und freundlich.“ Dieses Fazit ziehen die Missionare Markus und Susanne Hiller nach ihrem Besuch in der Apurinã-Siedlung im Januar. Früher lag eine negative Stimmung in der Luft und die Apurinã waren schüchtern und geprägt von Minderwertigkeitsgefühlen. Ehepaar Hiller besucht die Siedlung an einem Nebenfluss des Amazonas schon seit über 20 Jahren. Nun konnten sie sich wieder einmal selbst davon überzeugen, wie sich Siedlung und christliche Gemeinde entwickeln.

Gemeindemitarbeiter

Die Verantwortlichen für Gemeinde und Kinderstunde sind voll anerkannt: In der Siedlung wird sehr positiv von ihnen gesprochen, ihr Wort wird gehört und geachtet. Das war früher anders.

Alkoholabhängigkeit

In einem Gespräch mit dem Lehrer und Dorf-Chef wurde deutlich, dass er eine Selbsthilfe-Gruppe für Leute mit Suchtproblemen sehr begrüßen würde. Er ist sogar bereit, mitzuarbeiten, da er selbst viele Jahre betroffen war. André ist bereit, beim Start zu helfen.

Jesus hat im Leben von Menschen wie André gewirkt. Er war schwer alkoholabhängig und wollte frei werden von der Sucht. Ehepaar Hiller suchte für ihn einen Platz im Drogen-Rehazentrum. André kämpfte sich mit Gottes Hilfe durch Entzug und Therapie. Dann besuchte er die Bibelschule und ist heute ein Ermutiger für andere in seinem Volk: Sucht ist ein gravierendes Problem unter Indigenen – auch in entlegenen Siedlungen. Doch Jesus schenkt Hoffnung und die Kraft, vom Alkohol loszukommen.

Überraschungen

Zum einen wurden Markus und Susanne in ihrem Haus von verschiedenen Tieren überrascht: Mauergeckos hatten es sich bequem gemacht und Beutelratten fühlten sich eingeladen. Auch ein Dieb war dagewesen und hinterließ Löcher im Dach.

Die schöne Überraschung gab es aber am letzten Abend ihres Aufenthalts in der Siedlung: Der Gebetsgottesdienst sollte anders gestaltet werden! In der Tat, sie konnten nur Staunen. Es war ein echtes Fest zu Gottes Ehre. Die Mädelsgruppe gestaltete eine Anbetungszeit, mit André am Keyboard und Gerson am neuen Cajon. Der 18-jährige Paulo machte einen Neuanfang mit Jesus und sprach vor der Gemeinde. Markus wurde eingeladen, eine Kurzpredigt zu halten und danach wurden noch vier Ausdruckstänze präsentiert. Wer hätte das vor zehn Jahren gedacht:

Die schüchternen Apurinã stellen in Eigeninitiative ein 2½-stündiges Programm auf die Beine und stehen freimütig vorne in der übervollen Kirche. Darüber haben sich Markus und Susanne sehr gefreut und sind überzeugt: „Auch im Himmel war an dem Abend ein Fest.“