Fernab der Städte sind Indigene von der medizinischen Grundversorgung abgeschnitten. Wir versuchen diese Lücke zu füllen – durch Krankenfahrten, Unterstützung der Gesundheitshelfer und Kontakte zu staatlichen Gesundheitseinrichtungen.
Seit Beginn unserer Missionsarbeit unter der indigenen Bevölkerung in Paraguay gehört medizinische Hilfe fest zum Programm. Erfreulicherweise hat sich die Lage im Gesundheitswesen Paraguays in den letzten Jahren deutlich verbessert. Staatliche Krankenhäuser und lokale Gesundheitszentren sind besser ausgestattet. Medizin kann käuflich erworben werden. Fast überall führen staatliche Teams Impfungen durch. Die indianische Bevölkerung profitiert von dieser Entwicklung.
Die Geographie hat sich jedoch nicht verändert. Für Krankentransporte haben sich die Wege nicht verkürzt. Da es in kaum einer Siedlung ein Auto gibt, ist hier immer noch die Mission gefragt. Die Bevölkerung wächst, und immer häufiger passieren Motorradunfälle, die es früher (ohne Motorräder) nicht gab. Daher nimmt der Bedarf an Krankentransporten eher zu als ab. Je nach Art des Notfalls entscheiden wir, ob wir zu einem staatlichen und damit relativ weit entfernten Krankenhaus fahren oder zu einem näher gelegenen, das aber leider oft auch teurer ist.
Gesundheitshelfer
Einen deutlichen Fortschritt stellen die von der DIPM oder staatlich ausgebildeten Gesundheitshelfer dar. Wir unterstützen indianische Gesundheitshelfer durch regelmäßig stattfindende Weiterbildungskurse und den Kauf von Medizin, für die sonst das Geld fehlt. Weiterbildung und Austausch untereinander sind wichtige Elemente, um die Motivation aufrecht zu erhalten.
Beispiele für die medizinische Notfallhilfe
Zwei Jungs haben Appetit auf Gürteltierfleisch. Sie graben einen Bau aus. Beim Gürteltier angelangt, ist Eile geboten. Der eine wirft sich darauf und greift es mit seinen Händen, der andere schlägt mit seinem Buschmesser zu. Der mit den Händen war schneller. Die Schlagader an seinem linken Handgelenk ist vom Buschmesser verletzt worden. Nun ist erst recht Eile geboten. Wir fahren in ein nahe gelegenes privates Krankenhaus. Die Mission bezahlt die Rechnung. (Das weitere Schicksal des Gürteltiers ist unbekannt.)
Ein indianisches Ehepaar besucht unsere Weiterbildungskurse für Gesundheitshelfer. Die Frau klagt über Beschwerden im Bauch. Wir organisieren einen Besuch beim kostenlosen staatlichen Krankenhaus. Der Befund: Gallensteine. Die Frau wird in ein darauf spezialisiertes staatliches Krankenhaus verlegt. Ihr Mann begleitet sie in die „Welt der Paraguayer“. Bis ein Platz im OP frei ist, dauert es ein wenig. Da im staatlichen Krankenhaus nur der Patient mit Essen versorgt wird, hat der Mann bald Hunger. Er meldet sich bei uns. Wir überweisen auf sein Handyguthaben etwas Geld, damit er sich Essen kaufen kann. Nach der OP überweisen wir Geld, damit die beiden aus dem 200 km entfernten Krankenhaus mit dem Linienbus wieder zurückfahren können.
Danke für Euren Beitrag in Form von Gebet oder Geld – damit wir weiterhin Hilfe zur Selbsthilfe leisten können.
Bei Spenden bitte Verwendungszweck angeben: Projekt H 83 100
Gerne könnt Ihr uns in Eure Gemeinde, Kreise und Veranstaltungen einladen. Dann können wir dort über die aktuelle Lebenssituation der Guarani-Indianer in Paraguay noch anschaulicher informieren.