Wie lebt man Nachfolge Jesu ohne Gemeinde? Ohne einen „Hirten“? Zwar mit einer Bibel, die man aber kaum lesen kann? Diese Situation treffen wir immer wieder an, wenn wir unsere jährliche Reise zu weit abgelegenen Siedlungen im Urwald unternehmen. Jedes Mal werden wir herzlichst aufgenommen. Da wir nun schon öfters zu Besuch waren, ist Vertrauen und Offenheit gewachsen. Gespräche werden tiefer und ehrlicher.
Morgens bei süßem Kaffee und Keksen reden wir über die Bergpredigt und davon, Salz und Licht zu sein. Theoretisch verstehen wir das alle, aber wie leben wir das im Alltag? Wir kommen auf christliche Ethik zu sprechen, Ehe und Familie, aber auch Drogenkonsum.
Aus den Unterhaltungen wird mir wieder bewusst, wie groß der Bedarf an echtem Glaubensmut bei unseren indigenen Mitchristen ist. Ohne gute Gemeinschaft bleibt man eher ein Einzelkämpfer. Sie brauchen unsere Begleitung, Ermutigung, Trost und unsere Fürbitte.
